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Alarm im Napf

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Alarm im Napf


Mit wachsender Begeisterung verfüttern Hundehalter rohes Fleisch an ihre Tiere. Forscher warnen: Es drohen fatale Folgen für Hund und Mensch.

Dem Wolf beim fressen über die Schulter zu schauen scheint wenig ratsam. Die Prozedur sieht einfach zu unappetitlich aus: In wüster Gier verschlingt der Räuber seine Beute mit Knochen, Haaren und Gedärm. Nach dieser Völlerei leidet er zunächst an Dünnpfiff. Erstaunlich also, dass die Besitzer von Yorkshire-Terriern, Pudeln oder Labradoren, also kurz gesagt alles hochwertige teure Rassehunde oder liebenswerte Mischlinge, für ihre Lieben in wachsender Zahl ein Futterprogramm einfordern, das jenem des Hundeahnherren entspricht.

Auch ist in keinster Weise ein Forschungsprogramm bekannt, das sich mit diesem Futterprogramm ernsthaft befasst hat oder dieses befürwortet oder ablehnt. Hier ist der Wunsch, die eigene Vorstellung von biologischem Leben, dem angeblich gesunden Lebenswandel, seinen Tieren angedeihen zu lassen zur Religion geworden.

Wie ein Wolf sollen seine häuslichen Artgenossen demnach vor allem rohes Fleisch und Gemüse vertilgen. Die Methode nennt sich Barf (Biologisch artgerechte Rohkostfütterung) und wird in Deutschland immer beliebter.

Schöpfer dieser Futterideologie ist der australische Veterinär Ian Billinghurst. Nach eingehender Beobachtung gichtiger und hüftlahmer Hunde, gelangt der Viehdoktor zu der Erkenntnis, dass modernes Trockenfutter die Gesundheit der Tiere ruiniert. Rettung verheiße einzig eine stramme Rohkostdiät, wie sie der in den Wäldern umherstreifende Canis lupus gemäß seiner Natur bevorzugt.

Seit Billinghurst seine Einsichten in einem zum Bestseller avancierten Buch publizierte, "barfen" Tierhalter in aller Welt fleißig um die Wette. Dass Tierärzte zumeist von dem Treiben abraten, bringt die Apostel der Frischkost in Wallung: " Wie wurden wohl die ersten domestizierten Hunde gefüttert? Sicher nicht mit Frolic!", meint ein Mitglied von DogForum.de im Internet.

Sehr geehrtes Mitglied vom DogForum.de, wenn es Frolic schon gegeben hätte, bestimmt, so aber mussten die damaligen Tiere von Speiseresten und Abfällen ihrer damaligen Menschen leben, was sie liebes Mitglied ihrem Hund bestimmt nicht zumuten würden.

Ein Wort zum Internet, solange es Menschen gibt die alles was sie irgendwo hören, als bare Münze im Internet weitergeben, dies in fast allen Fällen unter einem Pseudonym, um nicht dumm dazustehen wenn sie Unsinn verzapft haben werden sich solche absurden Heilungserfolge weiter herumsprechen. Leider gibt es keine langfristigen Forschungsreihen die dies bestätigen können.

Bei allen anderen Sachen hinterfragen Hundebesitzer Heilungsmethoden, z.B.: Impfungen nach neuester Erkenntnis, Übergang zu Mehrjahresimpfstoffen nach Langzeitauswertungen, oder verschiedenster Erkrankungen, z.B.: Generkrankungen bei der Hundezucht, Patella Luxation, Hüftgelenks-Dysplasie, PRA, CEA, MDR1 -Test, Lebershunt und vieles andere mehr.
Beim Barfen ist das alles anders, denn Barfen ist fast wie eine Religion.
Da werden Skeptiker dann auch rasch verdächtigt, mit den Monopolisten der Futtermittelindustrie zu konspirieren. Denn linientreue Barfer kaufen ihre Kost nicht bei Fressnapf & Co, sondern beim Schlachter und auf dem Gemüsemarkt.
Aber gerade dort erhalten sie nicht das Futter von dem sie beim Canis lupus reden, bedenken sie in unserem heutigen Fleisch befinden sich Medikamenten-Rückstände, Rückstände von Impfungen, samt der Nebenstoffe die Impfserums enthalten, verbotene Futtermittelzusätze, Gammelfleisch und anderes was nicht unbedingt in die Nahrungskette von Mensch und Tier gehört.

Auch das mit BSE verseuchte Rindfleisch, das verbotenerweise in den Handel kam, wurde so als Rohdiät von Barf-Fans an ihre Tiere verfüttert. Da ist mir doch ein Markentrockenfutter lieber, von dem ich weis, dass es nach bestem Wissen und Gewissen bei der Herstellung geprüft wurde.

Aber kommen wir nochmals zu den Internetforen. Diese werden gezielt genutzt um der Konkurrenz bei den Futtermittelherstellern Schaden zuzufügen. Und die Allesgescheiten, die ihr einziges Wissen aus dem Internet beziehen fallen auf solch falsche Anschuldigungen auch noch rein.

Zurück zum barfen,
wenngleich deutlich kostspieliger und aufwendiger, rechtfertigen angeblich wundersame Erfolge die Mühen: Kränkelnde Tiere verwandeln sich dank Barf in kerngesunde Wildfänge. Dass sich die behauptete Wunderkur wissenschaftlich kaum unterfüttern lässt, ficht die Rohkostfans nicht an.

"Mir ist keine Studie bekannt, welche die positive Effekte des Barfens belegen würde", sagt Josef Kamphues, Direktor des Instituts für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Der gegenwärtig zu beobachtende Eifer der Barfologen trage nahezu religiöse Züge." Das ist eine Glaubensfrage", konstatiert der Wissenschaftler.

Aber auch das kennen wir von der Sektentätigkeit, da wird verunfallten Kindern die notwendige Behandlung verweigert mit dem Bezug auf die gelebte Religion - Auswüchse gibt es viele, man kann sie alle gar nicht aufzählen.

Weit schlimmeres geschieht durch die Barferei: Diverse Untersuchungen zeigen, dass die Modeerscheinung fatale >Folgen für Hunde und Halter haben kann. "Man holt sich mit rohem Fleisch Dinge ins Haus, die man da gar nicht haben will", warnt Kamphues.

Kanadische Veterinärmediziner fanden in verschiedenen Analysen heraus, dass die rohen Leckereien für Hunde häufig mit Salmonellen verunreinigt sind - Alarm im Napf. In industriell hergestelltem Trockenfutter sei die Zahl entdeckter Bakterien hingegen gleich null.

Einem mit Salmonellen infizierten Hund drohen Durchfall, Erbrechen oder gar der Exodus. Beunruhigender noch, dass die für den Menschen hochinfektiösen Krankheitserreger sich mindestens sechs Wochen lang im Hundekot befinden - selbst wenn die Tiere überhaupt keine Symptome zeigen.

Die Verbreitung der Erreger gelingt mühelos, weil zahlreiche Haushunde die Gelegenheit erhalten, ihre Fäzes in Ehebetten und Sofaecken zu verschmieren. Doch selbst bei vergleichsweise rigider Haltung des Hundes besteht Gefahr - etwa wenn Tiere nach Verzehr kontaminierter Innereien die Hand ihres Herrchen oder Frauchen lecken. Nicht minder heikel, wenn sich Kinder unwissentlich in Spuren des Fraßes suhlen, die das Tier auf dem Küchenboden verschlabbert hat. Schon das Befüllen des Napfes und unachtsames Hantieren mit Frischfleisch bergen ein Risiko.

"Es gibt einen Mangel an Informationen darüber, wie die Rohkostdiät die Gesundheit von Tier und Mensch beeinträchtigen kann", kritisieren jetzt Wissenschaftler des Ontario Veterinary College in einer Studie. Die Forscher fordern eine strenge Unterweisung der Barf-Adepten in der häuslichen Hygiene - insbesondere wenn Kinder und ältere Menschen im Haushalt leben.

Den offenkundigen Risiken zum Trotz beharren die Parteigänger Ian Billinghursts darauf, dass jeder Dackel fressen und verdauen müsse wie ein Wolf. Dass der Verdauungstrakt des Haushundes nach etwa 15.000 Jahren der Domestizierung und nach zahllosen Überzüchtungen noch viel Ähnlichkeit mit der Darmtätigkeit des Wolfes aufweist, bezweifeln Kritiker des Barf-Kults allerdings.

Und wo ist der Mediziner, der jemals jene mysteriösen Verdauungsenzyme dingfest gemacht hätte, die nach Behauptung der Barf-Anhänger im Hundeleib durch auf über 80 Grad erhitzte Speisen zerstört würden? " Im Gegenteil ist es so, dass Fleisch und Gemüse durch das Kochen auch für Hunde besser zu verdauen sind", sagt Ernährungsexperte Kamphues.

Womöglich läßt die noch vergleichsweise junge Bewegung erst von ihrem Tun ab, wenn sich Hiobsbotschaften wie jene von Deine Tierwelt.de-Nutzerin "Ines" häufen: "Ich barfe jetzt seit circa zwei Wochen", tat die Hundenärrin kund -doch es geschehe mit zweifelhaftem Erfolg. Ihr "Chester" sei vom rohen Fressen deutlich abgemagert. Besorgt berichtet sie dem Publikum: "Seine Rippen und Hüftknochen kann man ganz doll fühlen".

Auch wir haben schlechte Erfahrung mit einem Welpen gemacht, den wir mit 6 Monaten gekauft haben. Er wurde von seiner Vorbesitzerin gebarft. Als er zu uns kam hat er sehr schlecht gefressen, sein Kot war nicht in Ordnung, wir hatten den Verdacht auf Wurmbefall und haben in entsprechend behandelt. Es hat weitere zwölf Monate gedauert bis wir ihn mit normalem Futter über den Berg hatten, und seitdem entwickelt sich dieses Tier hervorragend.

Auch sie bekommt jetzt gutes Trockenfutter und ist wie die meisten Tiere kerngesund - aber wie lehrte uns die Geschichte - selbst Don Quichotte kämpfte vergeblich gegen Windmühlenflügel.

Schlimm sind die Vegetarier oder Veganer, ihr eigenes Leben sollen sie leben wie sie wollen, aber Tiere, die sich nicht wehren können sollte man mit solchen Ideen nicht füttern, denn der Wolf ist weder Vegetarier noch Veganer und der soll doch als Beispiel dienen.

Wenn der Wolf gesundes Fertigfutter fressen könnte, würde er nicht zig Kilometer mit der Futtersuche verbringen, er würde in der Zeit lieber faul herumliegen und dösen.

Sie sehen an diesem Geschehen, eine Fiktion, ohne wissenschaftlichen Beweis kann Dank eines einzelnen andersdenkenden Menschen zum Irrläufer für eine ganze Gruppe von Menschen werden. Das Internett mit seinen anonymen Foren macht es möglich, dass sonst vernünftige Menschen an Mythen (nicht beweisbare Geschichten) glauben und ihnen blind nachrennen.

Hoffentlich haben sie das glückliche Händchen zwischen gesundem Fleisch, Gedärmen, Mageninhalten, Fell und Knochen samt Gemüse, Mineralien und Vitaminen was ihr Tier braucht - und - Fleisch mit Trafoöl, Industriefette und anderen von den Menschen nicht mehr benötigte Abfälle zu unterscheiden --

dies wünsche ich mir im Namen ihrer Tiere


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